Der aufblasbare BÜFFEL feiert 50 Jahre

Der aufblasbare BÜFFEL feiert 50 Jahre

In diesem Jahr erreicht der rote muskulöse BÜFFEL in einem hervorragenden Zustand ein schönes Alter. Er büßt nichts von seiner Aufgeblasenheit und Gehörntheit ein und hat immer noch die Kondition, mit der er geboren wurde. Dieses Jahr ist er bereits 50 Jahre alt.

Im Jahr 1971 kam Libuše Niklová die Idee, aufblasbare Sitzmöbel für Kinder in Form von Tieren zu produzieren. Unter den ersten Spielzeugen war gerade der rote quietschende Büffel. In jenem Jahr wurden auch weitere Sitzspielzeuge entworfen – Pferd, Nashorn, Raupe, Giraffe, Löwe und Eisbär. Der Weg vom Entwurf zu den Kindern war jedoch noch weit. 1971 entstand ein Prototyp, den der Betriebsrat genehmigen musste. Vor der Fertigung der Probeserie erfolgte eine Prüfung der Funktionstüchtigkeit und des Anklangs in Kindergärten. Nach weiteren technischen Anpassungen wurden die Spielzeuge auf der Pragoexpo ausgestellt, wo sie der breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Eine Kenngröße des Interesses waren Ausstellungen, wo Verträge für einen weiteren Zeitraum abgeschlossen wurden. Die Serienfertigung des Büffels startete 1973 und sie war überhaupt nicht einfach.

Damit aus roter PVC-Folie ein aufgeblasener Büffel entsteht, sind 21 Arbeitsoperationen erforderlich. Aus der Folie werden die Einzelteile ausgestanzt, die Augen angelegt, das Aufblasventil aufgeschweißt und dann die einzelnen Teile mit dem Hochfrequenzverfahren aneinandergeschweißt. Bei jedem wird eine Füllprüfung durchgeführt, anschließend die Luft ausgelassen, das Produkt zusammengelegt und verpackt.

Zur Herstellung eines Büffels sind 3,4 m2 Folie erforderlich, bei der die gesundheitliche Unbedenklichkeit eine Selbstverständlichkeit ist. Alle Fatra-Spielzeuge besitzen das Zertifikat Sicheres Spielzeug. Von 1971 bis heute wurden annährend 860 000 Büffel produziert. Am häufigsten wurden sie aus roter Folie gefertigt, aber es gab auch Varianten in blauer, grüner oder schwarzer Farbe. Für Ausstellungszwecke wurde er speziell auch aus transparenter Folie gefertigt.

Der Büffel wie auch die übrigen Sitzspielzeuge wurden seit den Siebzigerjahren des 20. Jahrhunderts bis zum Jahr 2000 produziert. Die aufblasbaren Tiere gab es in jeder Familie mit Kindern und sie wurden zu einem Synonym für Fatra. Leider wurde diese Produktion gegen Ende des Jahrhunderts aufgrund der billigen asiatischen Konkurrenz eingestellt.

Zehn Jahre später wurde der Büffel anlässlich einer Ausstellung über die Designerin Libuše Niklová wiederbelebt und es begann seine neue Ära. Die Retrospektive über die Designerin startete in Zlín und ging weiter nach Prag und Paris. Den größten Anteil an der Wiederauferstehung der Spielzeuge hatten Petr Nikl, Tereza Bruthansová und Zuzana Lednická.

Die Sitzspielzeuge wurden in den Siebzigerjahren in vierfarbig bedruckten Taschen verpackt. Ein Spielzeug wiegt ein halbes Kilogramm und diese Art von Verpackung war für den Einkauf eine praktische Lösung. Die derzeitige Verpackung in einem PE-Beutel mit Einlegblatt, Schärpe und einem Euroloch zum Aufhängen im Regalsystem trägt der Möglichkeit Rechnung, die Spielzeuge an einen Verkaufsständer zu hängen. Auf der Verpackung ist ein Foto, das das aufgeblasene Spielzeug im Vergleich mit der Größe eines Kindes zeigt.

Libuše Niklová hatte sich den Büffel so ausgedacht, dass er die Sinne der Kinder maximal anspricht. Das Spielzeug ist für Kinder riesig und hat sehr auffällige bewegliche Augen, die das verbindende Element aller Sitzspielzeuge sind. Sie waren nicht immer nur schwarz-weiß, z. B. der Löwe hatte schwarz-grüne Augen und die Raupe schwarz-gelbe. Die rote Farbe des Körpers ist auch nicht zu übersehen. Der Büffel quietscht beim Hinsetzen, er fasst sich weich an und ist leicht greifbar. Für Eltern ist es ein Vorteil, dass man die Luft auslassen kann.

Es ist klar, warum die Designerin Libuše Niklová zu den Ikonen des tschechischen Designs gehört. Derzeit wird der Büffel zusammen mit seinen Geschwistern produziert, was Elefant, Giraffe, Pferd, Schweinchen und Raupe sind.